Der Recycling-Öli

07.10.2020

Ab sofort wird nicht nur das Speiseöl recycelt, auch der Öli - der kostenlose Sammelbehälter für Haushalte - wird aus alten Kunststoffen produziert.

Kunststoffprodukte genießen oftmals einen schlechten Ruf. Dabei sind sie aus unserer Gesellschaft kaum noch wegzudenken. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger recycelte hochwertige Produkte auf den Markt zu bringen. Aber Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff. Für Getränkeflaschen aus PET gibt es beispielsweise bereits eine funktionierende Wiederver-wertung. Auch bei vielen anderen Kunststoffarten ist sowohl eine ökologisch als auch ökonomisch sinnvolle Verwertung möglich, da in den ASZ bereits seit drei Jahrzehnten eine sortenreine Sammlung praktiziert wird. In Oberösterreich werden in den Altstoffsammelzentren acht verschiedene Verpackungskunststoffe sowie sechs weitere Nichtverpackungskunststoffe getrennt für das stoffliche Recycling gesammelt.

Ein Beispiel dafür ist die Abfallfraktion „Hartkunststoffe“. Diese Fraktion umfasst bspw. Plastik-Gartenmöbel, Wäschekörbe oder Kisten. Und wird von der LAVU GmbH an drei verschiedene Recyclingbetriebe geliefert. Die Hauptkunststoffarten dabei sind Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE). Diese werden im Recyclingprozess getrennt und daraus hochwertige Sekundärgranulate produziert.

Seit nun fast 20 Jahren ist der aus PP bestehende Mehrweg-Speiseöl-Sammelbehälter „ÖLI“ im Einsatz und wird von mehr als 300.000 Haushalten in OÖ verwendet. Beim jährlichen Austausch von 10 % der Behälter wurde bis vor kurzem immer Primärmaterial verwendet.

Auf Initiative der LAVU GmbH wird seit 2020 der ÖLI nun aus 100 % Recyclingmaterial testweise produziert. Das entsprechende Regranulat wurde aus der ASZ-Fraktion „Hart-kunststoffe“ hergestellt. 40.000 Stück dieses Recycling-ÖLIs wurden mittlerweile produziert und über die ASZ in Umlauf gebracht. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufführung wird somit aus einem Plastik-Gartensessel ein neuer Recycling-ÖLI.

Aber nicht nur der Recycling-ÖLI fügt sich gut in die Kreislaufwirtschaft ein. Auch das darin gesammelte Altspeiseöl wird aufbereitet und in weiterer Folge zu Biodiesel verarbeitet. Das im ASZ abgegebene Speiseöl im ÖLI-Kübel wird nach Wels zur LAVU in die ÖLI-Wasch- und Aufbereitungsanlage gebracht und dort aufbereitet. Danach gelangt es zu Raffinerien, wo es zu Biodiesel verarbeitet wird.

Wer also sein altes Speiseöl und -fett richtig entsorgt, leistet Gutes für die Umwelt. Fette und Öle gehören nicht ins Abflussrohr, zumal sie einen wertvollen Rohstoff darstellen. Der ÖLI kann in allen Oberösterreichischen Altstoffsammelzentren abgegeben und kostenlos gegen einen leeren Kübel eingetauscht werden.


Text und Foto: OÖ LAV