Bio­ab­fall

Bio­ab­fall rich­tig tren­nen

Eine der na­tür­lichs­ten Sa­chen der Welt: Was der Boden her­vor­bringt, soll wie­der zur Erde zu­rück­keh­ren. Um den Ab­fall­berg klein zu hal­ten und die Res­sour­cen un­se­rer Erde zu scho­nen, ist nach der Ab­fall­ver­mei­dung die Ver­wer­tung die beste Lö­sung. Jeder kann durch die rich­ti­ge Tren­nung des Bio­ab­falls sei­nen Bei­trag zum Um­welt­schutz leis­ten.

Was ge­hört in die Bio­ton­ne?

Der Kom­post kann nur so gut sein wie seine Aus­gangs­stof­fe. Ach­ten Sie des­halb dar­auf, dass keine Fremd­stof­fe wie Glas, Kunst­stof­fe oder gar Pro­blem­stof­fe mit in die Tonne ge­lan­gen. Auch Ver­pa­ckun­gen ge­hö­ren nicht in den Bio­ab­fall – Kunst­stof­fe, Me­tall und Co ver­rot­ten nicht. Wenn Sie ver­dor­be­ne Le­bens­mit­tel ent­sor­gen, ent­fer­nen Sie vor­her die Ver­pa­ckung. Fremd­stof­fe müs­sen zum Gro­ß­teil hän­disch aus­sor­tiert wer­den und be­ein­träch­ti­gen die Qua­li­tät des Kom­posts enorm.

Tipps für die op­ti­ma­le Vor­samm­lung im Haus­halt

  • Bio­kü­bel mit De­ckel ver­wen­den
  • Kübel mit Pa­pier aus­le­gen oder Pa­pier bzw. Mais­stär­ke­sä­cke ver­wen­den
  • mög­lichst tro­cken sam­meln & keine flüs­si­gen Ab­fäl­le ein­brin­gen
  • feuch­te Kü­chen­ab­fäl­le in Pa­pier (Zei­tung, Ser­vi­et­te, Kü­chen­rol­le) ein­wi­ckeln
  • Kü­chen­ab­fäl­le NICHT im Plas­tik­sa­ckerl sam­meln
  • Bio­kü­bel re­gel­mä­ßig aus­lee­ren und aus­wa­schen
Kom­pos­tie­rung

Kom­pos­tie­rung

Bio-Re­cy­cling ist wert­voll für den Gar­ten

Un­se­re Kul­tur­pflan­zen be­nö­ti­gen einen lo­cke­ren hu­mus­rei­chen Boden mit aus­rei­chend or­ga­ni­schem Koh­len­stoff und Dün­ge­stof­fen wie z.B. Koh­len­stoff. Bio­ge­ne Ab­fäl­le ent­hal­ten genau diese Wert­stof­fe, sie müs­sen le­dig­lich durch eine fach­ge­rech­te Kom­pos­tie­rung in die „rich­ti­ge Form“ ge­bracht wer­den. In Folge der Kom­pos­tie­rung wer­den die bio­ge­nen Ab­fäl­le voll­stän­dig ab­ge­baut und durch Ei­gen­wär­me hy­gie­ni­siert. Im An­schluss bil­den sich Hu­mus­krü­mel, in die Koh­len­stoff und Stick­stoff ein­ge­bun­den wer­den. Der fer­ti­ge Qua­li­täts­kom­post be­wirkt eine deut­li­che Bo­den­ver­bes­se­rung, hat eine be­acht­li­che Dün­ge­leis­tung und schafft Ab­hil­fe bei Pflan­zen­krank­hei­ten und Schne­cken­pla­gen. Egal, ob Sie Ihre bio­ge­nen Ab­fäl­le selbst im ei­ge­nen Gar­ten kom­pos­tie­ren möch­ten, oder es vor­zie­hen, eines der an­ge­bo­te­nen kom­mu­na­len Sam­mel­sys­te­me in Ihrer Ge­mein­de bzw. Ihrem Ma­gis­trat zu nut­zen, si­cher ist: Die fach­ge­rech­te Ver­wer­tung von bio­ge­nen Ab­fäl­len ist eine tolle Sache und ein un­ver­zicht­ba­rer Bei­trag zum nach­hal­ti­gen Um­welt-, Boden- und Ge­wäs­ser­schutz.

Rotte- vs. Fäul­nis­pro­zess

Wenn or­ga­ni­sche Ab­fäl­le bei aus­rei­chen­der Luft­zu­fuhr (mit Sauer­stoff) kom­pos­tiert wer­den, ge­dei­hen ae­ro­be Bak­te­ri­en­stäm­me, deren Aus­schei­dungs­pro­duk­te sta­bi­le Sauer­stoff-Ver­bin­dun­gen (O) sind. Hefen, Pilze, Spu­ren­ele­men­te (Zink, Kup­fer Man­gan), Phos­phor­säu­re, Sal­pe­ter-Stick­stoff (NO3), Ei­weiß, Vit­ami­ne, An­ti­bio­ti­ka etc. Die­ser bio­lo­gi­sche (le­bens­freund­li­che) Vor­gang wird all­ge­mein als Rot­te­pro­zess be­zeich­net. Wer­den or­ga­ni­sche Ab­fäl­le hin­ge­gen unter Luft­ab­schluss, also ohne Sauer­stoff ge­la­gert, ge­dei­hen an-ae­ro­be Bak­te­ri­en­stäm­me, deren gas­för­mi­ge Aus­schei­dungs­pro­duk­te gif­ti­ge Was­ser­stoff-Ver­bin­dun­gen (H) sind. Die­ser A-bio­ti­sche (le­bens­feind­li­chen) Vor­gang wird all­ge­mein als Fäul­nis­pro­zess be­zeich­net.

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Das rich­ti­ge Um­feld

Kom­pos­tie­rung ist kein me­cha­ni­scher Vor­gang, kein Zu­fall oder Zau­be­rei, son­dern ein na­tür­li­cher bio­lo­gi­scher Um­wand­lungs­pro­zess, der ge­wis­sen Grund­re­geln folgt. Nach acht bis zwölf Wo­chen ist der Kom­post reif und nach Ab­siebung ge­brauchs­fer­tig. Wich­tig sind die rich­ti­ge Mi­schung und ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis an koh­len­stoff- und stick­stoff­rei­chen Aus­gangs­ma­te­ria­li­en sowie die Zu­ga­be von 10%-ton­häl­ti­ger Erde. Da die bio­lo­gi­sche Um­wand­lung von im Boden vor­han­de­nen ae­ro­ben (sauer­stofflie­ben­den) Mi­kro­or­ga­nis­men (Pil­zen, Bak­te­ri­en etc.) er­le­digt wird, muss der Kom­pos­tie­rer wäh­rend der ge­sam­ten Be­ar­bei­tung für das rich­ti­ge Klima sor­gen. Wenn im Kom­post­walm (= Miete) neben der rich­ti­gen ho­mo­ge­nen Ma­te­ri­al­mi­schung auch der pas­sen­de Feuch­tig­keits­ge­halt, die rich­ti­ge Tem­pe­ra­tur (50° bis 65°C) und immer ge­nü­gend Sauer­stoff (durch mehr­ma­li­ges Um­set­zen) vor­han­den sind, ent­steht in Kürze ein qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ges End­ergeb­nis.

So funk­tio­niert Kom­post­her­stel­lung:

  • Kom­post­walm mit ge­eig­ne­ten Ma­te­ria­len auf­set­zen und ho­mo­gen durch­mi­schen
  • am nächs­ten Tag er­neut um­set­zen (ein Tex­til-Vlies schützt vor Regen und Aus­trock­nung!)
  • Nach dem 3. bis 5. Tag er­neut be­lüf­ten durch um­set­zen und da­nach 1 mal pro Woche

Vor­aus­set­zun­gen für Qua­li­täts­kom­post:

  • sau­be­re Samm­lung/Ma­te­rial­qua­li­tät
  • op­ti­ma­le Ma­te­ri­al­mi­schung (C/N)
  • op­ti­ma­ler Feuch­tig­keits­grad
  • op­ti­ma­ler Tem­pe­ra­tur­ver­lauf (Hy­gie­ne)
  • aus­rei­chen­de Sauer­stoff­zu­fuhr für die tä­ti­ge Mi­kro­flo­ra
  • op­ti­ma­le Pfle­ge der Mie­ten durch den Kom­pos­tie­rer wäh­rend des Rot­te­ver­lau­fes

Ei­gen­schaf­ten von ver­wen­dungs­rei­fem Qua­li­täts­kom­post:

  • soll­te eine „Krü­mel­struk­tur“ auf­wei­sen, „erdig“ rie­chen und keine Klum­pen bil­den
  • soll­te Ni­trat/Nähr­stof­fe in ge­bun­de­ner Form und einen neu­tra­len ph-Wert ent­hal­ten
  • darf keine keim­fä­hi­gen Samen ent­hal­ten & muss pflan­zen­ver­träg­lich sein
  • darf kein Sul­fid & Ni­trit ent­hal­ten und muss einen Am­mo­ni­um­ge­halt unter 2ppm haben
  • soll­te na­tür­li­che An­ti­bio­ti­ka und Vit­ami­ne ent­hal­ten und keine Krank­heits­er­re­ger
  • be­lebt, ak­ti­viert und lo­ckert den Boden, hat hohe Dün­ge­kraft und kann Dau­er­hu­mus bil­den.