Im Rahmen zweier sehr kompetenter Einführungsvorträge erfuhren wir viel Interessantes über den Chemiestandort Burghausen.

Ausgangsprodukt ist das Silicium, das aus Quarzsand gewonnen wird, in nahezu 100 Betrieben zu verschiedenen Halbzeugen weiterverarbeitet wird und als Ausgangsmaterial für unterschiedlichste Produkte unseres Alltagslebens dient. So finden sich „Wacker-Produkte“ in Zahnpasta und Kosmetik, als Beschichtung von Taschentüchern, in Silikon, Fliesenkleber oder Dispersionsfarben, aber auch in Halbleiterplatten und Photovoltaikpaneelen.

Eindrucksvoll stellte uns der Entsorgungsleiter die Kreislaufwirtschaft des Konzerns bzw. auch den Verbund im sogenannten Bayrischen Chemiedreieck vor. Der Produktionsverbund basiert auf dem Prinzip der Mehrfachverwendung bestehender Rohstoffe - etwa durch Einsatz von Nebenprodukten eines Prozesses in Nachbarproduktionen. Eine einzigartige Produktionsstrategie, die gleichermaßen Energie spart, Ressourcen schont und möglichst wenig Abfall entstehen lässt.

Umweltschutz nimmt in einem Chemiewerk eine besonders wichtige Rolle ein: So verfügt das Werk in Burghausen über eine Sondermüllverbrennungsanlage mit Rauchgasreinigung und 24-Stunden Überwachung, eine Deponie und auch einen eigenen Wertstoffhof.

Im Anschluss besichtigten wir mit dem Bus das riesige Firmengelände, an dem rund 10.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt sind.

Mit einem eigenem Ärztezentrum, Bücherei, Betriebsfeuerwehr und Betriebsratshaus wirkt es wie eine eigenständige Stadt, in der sich die meisten umweltfreundlich per Fahrrad fortbewegen.

Nach dem gemütlichen Mittagessen im Klostergasthof Raitenhaslach setzten wir  unsere Exkursion mit einer Besichtigung der längsten Burganlage Europas und einem Spaziergang durch die malerische Altstadt von Burghausen fort, bevor wir in den Bezirk Ried zurückkehrten.