Was Brau­nau weg­wirft!

25.11.2020

Re­st­ab­fall­ana­ly­se zeigt:
80 € Ein­spa­rungs­po­ten­ti­al pro Woh­nung

Ob­wohl der Be­zirk Brau­nau in Sa­chen Re­cy­cling auf einem guten Weg ist, lan­den auch hier noch immer viele ver­wert­ba­re Stof­fe im Re­st­ab­fall. Die Trenn­mo­ral bei Haus­hal­ten in Ein­fa­mi­li­en­häu­sern ist mitt­ler­wei­le durch­wegs sehr groß aber lei­der wer­den in Wohn­an­la­gen re­cy­cel­ba­re Alt­stof­fe noch oft im Rest­müll­con­tai­ner ent­sorgt.
Die an­fal­len­den Kos­ten für die Ent­sor­gung tra­gen alle Mie­ter über die Be­triebs­kos­ten­ab­rech­nung ge­mein­sam. Eine Si­tua­ti­on die für or­dent­lich tren­nen­de Mie­ter in­ak­zep­ta­bel und frus­trie­rend ist.
Der Be­zirks­ab­fall­ver­band und die Stadt­ge­mein­de Brau­nau wol­len die Be­völ­ke­rung auf die Pro­ble­ma­tik auf­merk­sam ma­chen und  sen­si­bi­li­sie­ren.
Re­st­ab­fall­ana­ly­se bei Wohn­an­la­ge in Brau­nau
Für eine Re­st­ab­fall­ana­ly­se wurde im Ok­to­ber eine bei­spiel­haf­te Wohn­an­la­ge ge­wählt, in der der „ty­pi­sche“ Brau­nau­er  wohnt. Ana­ly­siert wurde der Rest­müll von einer Woche in einer Wohn­an­la­ge mit 52 Woh­nun­gen, d.h. 3 Con­tai­ner à 1.100 l. Nur was ein­fach aus dem Rest­müll ge­trennt wer­den konn­te, wurde aus­sor­tiert:

  • Alt­pa­pier und Kar­ton  240    l
  • PET-Ge­trän­ke­fla­schen   120    l
  • Kunst­stoff­ver­pa­ckun­gen ge­mischt incl. Te­tra­pak  720    l
  • Glas­ver­pa­ckun­gen   50    l
  • Me­tall­ver­pa­ckun­gen ohne Ge­trän­ke­do­sen   60    l
  • Me­tall­ge­trän­ke­do­se   120    l
  • Ver­pack­te Le­bens­mit­tel   120    l
  • Bio­ab­fall   120    l
  • Tat­säch­lich ver­blei­ben­der Re­st­ab­fall  1400    l

Un­mit­tel­bar neben den Re­st­ab­fall­con­tai­nern ste­hen in der Wohn­an­la­ge Sam­mel­be­häl­ter für Bio­ab­fall und Alt­pa­pier be­reit. Trotz­dem war sehr viel kom­pos­tier­ba­rer Ab­fall, Pa­pier und Kar­ton im Re­st­ab­fall zu fin­den.

Au­ßer­dem be­fan­den sich viele ver­pack­te Le­bens­mit­tel in den Con­tai­nern. Es wäre ein Leich­tes die Le­bens­mit­tel von der Ver­pa­ckung zu tren­nen und in der Bio­ton­ne zu ent­sor­gen, um zu­min­dest wie­der wert­vol­len Kom­post pro­du­zie­ren zu kön­nen. Zu­sätz­lich er­schre­ckend: häu­fig war das Min­dest­halt­bar­keits­da­tum nicht über­schrit­ten...
Auch der An­teil an Alu-Ge­trän­ke­do­sen war wider Er­war­ten hoch. Im Hin­blick auf die Öko­bi­lanz von Alu­mi­ni­um völ­lig un­ver­ständ­lich.

FAZIT:

Schluss­end­lich kann fest­ge­stellt wer­den, dass min­des­tens ein Drit­tel an Re­st­ab­fall­vo­lu­men (ein gan­zer 1.100 l Con­tai­ner) durch eine bes­se­re Ab­fall­tren­nung leicht ver­mie­den wer­den könn­te, was einer jähr­li­chen Kos­ten­ein­spa­rung von
€ 4.000,- ent­spricht.

Wuss­ten Sie?

  • Re­st­ab­fall geht ohne wei­te­re Aus­sor­tie­rung in eine Ver­bren­nungs­an­la­ge und wird nur ther­misch ge­nutzt. Die ent­ste­hen­den Ab­ga­se müs­sen auf­wän­dig ge­rei­nigt wer­den und die ver­blei­ben­de Asche und die  Schla­cken müs­sen wie­der de­po­niert wer­den.
  • Vom rich­ti­gen Tren­nen pro­fi­tiert nicht nur die Um­welt. Ge­trennt ge­sam­mel­te Ab­fäl­le kön­nen als Roh­stof­fe wie­der ver­kauft wer­den. Die da­durch er­wirt­schaf­te­ten Er­lö­se aus un­se­ren 9 Alt­stoff­sam­mel­zen­tren im Be­zirk re­du­zie­ren die Ab­fall­ge­büh­ren für un­se­re Haus­hal­te.