ASZ Steegen

Steegen: Das ASZ mit dem Überblick

Im ASZ Steegen hat das Team vom Büro aus einen wunderbaren Ausblick – einerseits auf die Gebirgskette und andererseits auf die ASZ-Besucher. „Wir können auch bei der Büroarbeit gut sehen, wohin die Leute mit ihren Altstoffen gehen, wir haben den perfekten Überblick“, so ASZ-Leiterin Andrea. Sie arbeitet seit über 10 Jahren in Steegen, Kollegin Sabine ist seit 5 Jahren dabei und Sylvia kam voriges Jahr ins Team.

Nach dem Motto: „Jede kann alles“

Andrea: „Mir ist wichtig, dass jede von uns alles kann. Wir sind flexibel und niemand ist fix einem Bereich zugeteilt.“ Die drei sind ein gut eingespieltes Team, alle packen gleich mit an, zum Beispiel beim „Nachklauben“ oder Nachsortieren der Altstoffe. Denn vor allem zu den Stoßzeiten wie am Samstagvormittag kommt es häufiger zu Fehlwürfen, die später korrigiert werden müssen.

Holz ist nicht gleich Holz!

„Wir kommen sehr gut mit unseren Besuchern aus. Man darf es nicht persönlich nehmen, wenn es hin und wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommt“, berichtet Andrea vom Arbeitsalltag. Zu Diskussionen kommt es manchmal beim Holz, das teilweise kostenpflichtig ist. Manche Besucher verstehen nicht, warum Möbelstücke („Altholz stofflich“) kostenlos abgeben werden können, während Holzfenster („Altholz thermisch“) kostenpflichtig sind. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens kann das unbehandelte Holz aus dem Innenbereich zu Platten recycelt, das Holz aus dem Außenbereich jedoch nur noch thermisch verwertet werden. Und zweitens sollen die Entsorgungskosten sozial ausgewogen sein – Möbel hat jeder.

Schwieriges Mischmaterial

Mischsachen sind manchmal problematisch, Sabine erklärt: „Zum Beispiel Ziegel verbunden mit Tellwolle, Holz mit Plastikbestandteilen oder auch Eisenteile von einem Gebäudeabriss, z.B. von einem Stall. Wenn wir gar nicht mehr weiterwissen, rufen wir die Kollegen beim Bezirksabfallverband an. Sie finden eine Lösung.“

ASZ Pram

Die zwei „Entsorgungsdamen“

„Entsorgungsdamen“ wurden Anita und Tamara einmal genannt und das trifft es gut: Mit viel Engagement schmeißen die beiden den Laden auch in stressigen Zeiten und sind stolz darauf. ASZ-Leiterin Anita ist mehr als 15 Jahre dabei, Kollegin Tamara kam als Quereinsteigerin aus der Gastronomie.

Das ASZ Pram entstand aus einer Altstoffsammelinsel (ASI) und wurde aufgrund steigender Mengen im Jahr 2012 gebaut.

Viele Stammkunden

„Wir arbeiten mit viel Freude und aus voller Überzeugung hier. Das macht unser ASZ zu etwas Besonderem. Auch unsere Besucher sind etwas Besonderes – sehr freundlich und respektvoll. Besonders nach der schwierigen Corona-Zeit haben wir häufig ein Danke gehört und wie froh die Leute sind, dass es das ASZ gibt.“ Schwierige Diskussionen kommen selten vor, denn in Pram sind 80 % Stammkunden, die sich gut auskennen. „Ich denke, es ist eine Frage der Generation. Ältere Besucher sortieren meistens genauer, sie haben das System schon verinnerlicht, jüngere nehmen sich nicht so gerne die Zeit dazu“, erklärt Anita.

 „Ich habe etwas aus Plastik mit…“

Kunststoff ist manchmal schwierig zu sortieren, da es so viele Arten davon gibt – von Polystyrol über Polyethylen, Polypropylen etc.: „In der Kunststoff-Fraktion sind die Folien am einfachsten zu handhaben, sie sind meistens sauber und die Besucher kennen sich aus. Folien sind gut recycelbar und ein wertvoller Rohstoff“, erklärt Tamara. Im ASZ werden sie vor dem Abholen zu Ballen verpresst.

Spezialfall: alte Wagenräder

Noch schwieriger als Kunststoff sind Wagenräder von alten Pferdefuhrwerken. Eisen und Holz sind kaum noch zu trennen und kein Entsorger übernimmt diese gerne. „Wir empfehlen manchmal, die Wagenräder als Deko weiterzuverwenden. Entsorgen können wir sie im ASZ leider nicht, da wir sie weder zum Metall noch zum Altholz geben können“, erklärt Anita die Problematik. Ansonsten helfen Anita und Tamara immer gerne weiter, wenn das Entsorgen kompliziert wird.

ASZ Wallern

ASZ im Grenzgebiet:

„Alle sind herzlich willkommen!“

Das Altstoffsammelzentrum Wallern liegt an der Grenze zum Bezirk Wels-Land und auch der Bezirk Eferding ist nicht weit: Viele Besucher:innen kommen daher aus „bezirksfremden“ Gemeinden wie Krenglbach, Pichl oder St. Marienkirchen. Für das ASZ-Team in Wallern gilt: „Alle sind herzlich willkommen! Jeder darf sich das ASZ aussuchen, das am nächsten liegt.“

Abwechslung garantiert

Der Arbeitstag im ASZ ist immer abwechslungsreich, denn in Wallern betreut jede Kollegin jeden Bereich – das Team ist rein weiblich besetzt. „Wir teilen uns das ASZ am Morgen grob auf, wer möchte lieber draußen sein, wer steht an der Presse, wer kümmert sich um die Elektroaltgeräte“, erklärt Daniela, ASZ-Mitarbeiterin seit 2012. Wichtig für die Arbeit im ASZ ist, dass man gerne mit Menschen zu tun hat. Denn was den Mitarbeiterinnen einfach erscheint, ist für die Besucher oft kompliziert und führt zu Diskussionen: Warum wird Papier und Karton getrennt gesammelt, warum gibt es zwei Sorten von Altholz etc.

Erste Anlaufstelle, aber keine Superkräfte

Für viele Bürger:innen ist das ASZ eine wichtige Anlaufstelle für Anliegen aller Art, aber manchmal sind die Erwartungen zu hoch: „Wenn die Gasheizung nicht geht und weil am Samstag auf der Gemeinde niemand da, rufen die Leute bei uns an. Ebenso unvergesslich: Ein Besucher meinte, er hätte eine alte Bombe im Wald entdeckt. Da können wir nicht weiterhelfen“, erzählt Bettina.

Teamgeist ist spürbar

Was motiviert die ASZ-Kolleginnen? Der Zusammenhalt im Team und die Anerkennung ihrer Leistung: Viele Besucher:innen sind Stammkunden und immer wieder kommt ein kleines Dankeschön, z. B. in Form von Schokolade. „Eine Wirtin wollte uns neulich sogar für ihr Lokal abwerben. Unsere Arbeit wird geschätzt und es ist wichtig, was wir tun“, so Bettina.