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Elektrokleingeräte fachgerecht entsorgen
Dass der Kühlschrank nicht in den Mistkübel gehört ist allseits bekannt – schließlich würde er da auch nicht hineinpassen. Aber auch kleine Elektrogeräte, wie Bohrmaschinen, Föhns und USB-Sticks bedürfen einer entsprechenden Entsorgung. Rund 90.000 Tonnen Elektroaltgeräte werden jährlich in Österreich ordnungsgemäß gesammelt. Viele dieser Geräte enthalten Wertstoffe, die weiterverwertet werden können. Nur die ordnungsgemäße Entsorgung im ASZ oder in den Verkaufsstellen des Handels garantiert, dass die Elektroaltgeräte fach- und umweltgerecht recycelt werden.
Zur Kategorie der Elektrokleingeräte gehören nahezu alle tragbaren Geräte wie Bügeleisen, Staubsauger, Mixer, Rasierapparate, elektrische Zahnbürsten, Radios, DVD-Player, aber auch Werkzeuge wie Bohrmaschinen oder Kreissägen. Praktisch alle Elektrogeräte mit einer Kantenlänge von weniger als 50 Zentimeter.
Mach's wie die Watts! Die richtige Sammlung von Elektroaltgeräten und Gerätealtbatterien.
Lithium-Akkus
Handys, Digitalkameras, Laptops, E-Books, E-Fahrräder, Werkzeuge, Modellbau, Navigationsgeräte, Spielzeug, Messgeräte etc. sind oft mit Lithium-Batterien versehen. Doch wer beschäftigt sich schon mit den Herstellerhinweisen bzw. mit dem richtigen Umgang dieser Art von Batterien?
In einer Versuchsreihe hat das Land Salzburg veranschaulicht, was mit schadhaften Li-Batterien passieren kann: zum Video
Gefahrenquellen
Lithium Batterien sind wieder aufladbare Akkus und nicht-wieder aufladbare Batterien die in einer großen Vielfalt an Bauweisen angeboten und in Elektrogeräten verbaut werden. Der Vorteil dieser Technologie besteht in der wesentlich höheren Energiedichte im Vergleich zu anderen Batteriesystemen.
Während diese Batterien bei sachgemäßem Einsatz sicher sind, führt der hohe Energieinhalt jedoch dazu, dass sich diese Batterien bei Beschädigung oder unsachgemäßem Gebrauch selbst entzünden können. Beschädigungen sind dabei nicht notwendigerweise sichtbar, sondern können auch im Inneren der Batterie stattfinden.
Folgende Faktoren können zur Selbstentzündung führen:
- Mechanische Beschädigung der Batterie
- Innere Beschädigung der Batterie (von außen nicht erkennbar)
- Äußerer Kurzschluss
- Extreme Hitzeeinwirkung (z.B. Sonneneinstrahlung)
- Hohe Lade- (falsches Ladegerät) oder Entladeströme (z.B. Kurzschluss)
Da sich diese Li-Batterien mittlerweile in so gut wie jedem Haushalt befinden, sind hier die wichtigsten Empfehlungen für den sicheren Umgang mit Li-Batterien zusammengefasst. Die Empfehlungen […] beziehen sich auf kleine und mittlere Batterien (<5 kg). Für Großbatterien und E-Autobatterien sind weitergehende Sicherungsmaßnahmen notwendig
Kraftpakete im Alltag
Wo werden Li-Batterien eingesetzt:
Handys, Digitalkameras, Laptops, E-Books, E-Fahrräder, Werkzeuge, Modellbau, Navigationsgeräte, Spielzeug, Messgeräte etc.
Wichtig ist die Verwendung von Original-Zubehör wie Ladegeräten, Kabel und Steckern. Die Vielzahl der Batterientypen und Bauweisen bedingt, dass nicht alle die gleichen Bedingungen zum Laden haben. Nur weil ein Akku in ein Ladegerät „passt“ bedeutet dies nicht, dass das Ladegerät auch geeignet ist. Wird die falsche Ladespannung angelegt kann dies entweder unmittelbar zu einem Brand führen oder die Batterie kann intern so beschädigt werden, dass zu einem späteren Zeitpunkt - ohne weitere Einflüsse zu einem Brand kommen kann.
Grundsätzlich gilt:
- Die Herstellerangaben sind zu beachten.
- Ausschließlich vom Hersteller zugelassene und empfohlene Ladesysteme verwenden.
- Die Batterieeinheiten unter keinen Umständen manipulieren.
Verwendung im Alltag
Überhitzung vermeiden
- Batterien beim Ladevorgang auf nicht brennbarer Unterlage lagern und nicht abdecken.
- Beim Betrieb eines Geräts darf die Kühlung (sofern vorhanden) und die Wärmeabgabe nicht behindert werden (z.B.: Abdecken von Lüftungsschlitzen).
- Vorsicht bei der Nutzung von Laptop, Tablet etc. im Bett oder auf Textilien.
- Direkte Sonneneinstrahlung auf die Batterie und Hitze vermeiden (z.B. im Auto).
Verwendung
Die Menge an Li-Batterien an einem Ort sollte immer so niedrig wie möglich gehalten werden. Altbatterien sollen also nicht gesammelt werden, bis sich für diese Menge der Weg zur Entsorgung „lohnt“, sondern diese sollten laufend einer fachgerechten Sammlung zugeführt werden. Mechanische Belastungen (Sturz, Beschädigung, Quetschung) sind auf jeden Fall zu vermeiden.
Entsorgung
Batterien im Allgemeinen und Li-Batterien im Besonderen haben nichts im Restmüll verloren. Einerseits würden so Schadstoffe in unnötigem Ausmaß in den Abfall eingetragen, wo diese nicht behandelt / recycelt werden können. Andererseits können speziell Li-Batterien in der Abfallbehandlung zu Bränden mit enormen Schadenssummen führen.
Um mechanischen Beschädigungen vorzubeugen sollten Batterien sorgfältig behandelt werden.
Da Batterien niemals vollständig entladen werden, sollten die Pole gegen Kurzschluss gesichert werden (Abkleben mit Isolierband, Kunststoffsackerl). Dies gilt für alle offen liegenden Pole für Batterien aller Größen (Knopfbatterie bis Fahrradakku).
Wenn doch mal was passiert
Während äußere Beschädigungen gut erkennbar sind, sind interne Schäden genauso gefährlich, aber kaum zu erkennen. Eindeutige Warnzeichen sind
- Verformungen
- Sengspuren
- Verschmorter Geruch
- Erhitzung ohne Gebrauch
- Verfärbungen
Die Gegenmaßnahmen variieren situationsbedingt stark. Folgende Maßnahmen sind jedenfalls zu empfehlen:
- Gerät nicht einschalten und/oder vom Strom trennen
- an brandsicheren Ort bringen (unter Umständen ins Freie)
- sofern notwendig: Verständigung der Feuerwehr
- Brennbare Gegenstände in der Umgebung entfernen
- Wenn es zum Brand kommt (siehe „Was tun wenns brennt“)
Umgang mit beschädigten oder defekten Batterien
Li-Batterien können auch sehr stark zeitverzögert nach einer Beschädigung und ohne Vorwarnung spontan zu brennen beginnen. Sind eindeutige Warnzeichen erkennbar sollte die Batterie an einem brandsicheren Ort (z.B. im Freien aber geschützt vor Hitze und Feuchtigkeit) aufbewahrt werden und die weitere Entwicklung abgewartet werden. Offensichtlich beschädigte, überhitzende oder aufgeblähte Batterien dürfen nicht im Haus, in der Wohnung, in der Garage etc. gelagert werden. Weitere Maßnahmen sollten mit Experten der Feuerwehr abgestimmt werden.
Beim Transport zur Abgabestelle sollte eine beschädigte Batterie in einem feuerbeständigen aber nicht luftdicht abgeschlossenen Behälter (Explosionsgefahr) aufbewahrt werden.
Lagerung & Transport
Li-Batterien sollten an einem kühlen Ort gelagert werden wo sie keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Weiters sollten keine weiteren Hitzequellen in der Nähe vorhanden sein (Heizkörper etc.) und der Raum gut gelüftet sein.
Es sollten nur haushaltsübliche Mengen an Batterien am gleichen Ort gelagert werden. Bei größeren Mengen sind weitaus strengere Vorkehrungen für den Brandschutz zu treffen.
Das Laden sollte nicht direkt neben anderen Batterien stattfinden, sondern idealerweise mit einigem Abstand. Werden im gleichen Raum weitere brennbare Materialien gelagert, sollte ein entsprechender Sicherheitsabstand eingehalten werden.
Beim Transport sollten Li-Batterien gesichert werden und es sollte sichergestellt sein, dass sie keiner übermäßigen Sonneneinstrahlung oder sonstigen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.
Was tun wenn’s brennt?
Die Maßnahmen bei einem Brand sind auf die Batteriegröße und das Umfeld abzustimmen. Wichtig ist die rechtzeitige Verständigung der Feuerwehr und die Weitergabe von Informationen („Was brennt?“).
Brennbare Materialien sollten, wenn dies ohne Gefährdung möglich ist, aus der Umgebung entfernt werden (z.B. weitere Batterien).
Kleine Batteriebrände (Handybatterie o.ä.) können mit reichlich Wasser gelöscht werden. Das mehrmalige Löschen mit großen Mengen Wasser kann notwendig sein.
Achtung
- Bei brennenden Batterien kann es zu Verpuffungen kommen, welche eine Batterie weit weg schleudern kann. Das Abdecken mit einer Brandschutzdecke kann bei kleinen Batteriebränden dagegen helfen.
- Batteriebrände führen zu einem extrem dichten, besonders gesundheitsschädlichen Rauch.
Weitere Videos des Landes Salzburg zum Thema Li-Batterien finden Sie unter hier
Download Infoblatt "Für ein lebenswertes Morgen ... Batterien niemals im Restmüll entsorgen!"
Elektrokleingeräte und ihre Wertstoffe
Rund 95 Prozent der in Elektroaltgeräten enthaltenen Materialien können in Österreichs Verwertungs- und Entsorgungsbetrieben recycelt werden. Denn viele Elektrogeräte, wie Computer oder Handys, enthalten wertvolle Bestandteile, die nahezu sortenrein wiedergewonnen werden können. In manchen Fällen finden sich mehr als 30 verschiedene Wertstoffe – Kupfer, Stahl, Aluminium, Messing, Nickel etc. – in den Geräten, die zur Herstellung neuer Produkte nützlich sind.
So enthält eine Tonne alter Elektrogeräte etwa 250 Gramm Gold. Eine Zahl, die erst im Vergleich ihre Bedeutung offenbart: Aus einer Tonne Golderz werden nur bis zu 5 Gramm Gold gewonnen.
Trend „Urban Minig“
Für dieses energie- und ressourcensparende „Bergwerk der Zukunft“, haben Experten bereits den Begriff „urban mining“ geboren. Synonym dazu wird der Begriff „Stadtschürfung“ verwendet. Dahinter steht der Gedanke, dass eine dicht besiedelte Stadt als enorme „Rohstoffmine“ anzusehen ist.
Folgen einer nicht fachgerechten Entsorgung
Zwar wird in Österreich gut die Hälfte von rund 180.000 Tonnen Elektroaltgeräten den kommunalen Sammelstellen und somit einer fachgerechten Entsorgung zugeführt. Aber was geschieht mit dem Rest? Dieser liegt im Keller, landet fälschlicherweise im Restmüll oder gerät in die Hände illegaler Altstoffsammler – sogenannte „Kleinmaschinenbrigaden“ –, welche die Elektroaltgeräte ins Ausland bringen. Damit gehen für Österreich jährlich wertvolle Rohstoffe verloren und ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro entsteht.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch unter