Restabfall
Die Sammlung von Restabfall ist Aufgabe der Gemeinde.
Dazu wird in jeder Gemeinde eine Abfallordnung und eine Abfallgebührenordnung beschlossen.
Für 10 Gemeinden hat der Bezirksabfallverband die Sammlungsverpflichtungen übernommen, da eine gemeindeübergreifende Sammlung ökologische und ökonomische Vorteile bringt.
Bis auf wenige Ausnahmen wird im Bezirk der Restabfall alle 4 Wochen abgeholt, ausgenommen Großcontainer bei Wohnanlagen.
Der Restabfall wird in Wels bei der Welser Abfallverwertung der Fa. EnergieAG verbrannt. Dabei wird ein Teil der Energie in Form von Strom und Fernwärme genutzt, die Abgase durchlaufen eine mehrstufige Rauchgasreinigung.
Folgende Leistungen sind in der Abfallgebühr enthalten:
- Restabfall:
- Bereitstellung und Entleerung der Restabfalltonne (vierwöchig)
- Transport zur Verbrennungsanlage der WAV und Abfallverbrennung
- Biotonne:
- Bereitstellung eines 120l-Behälters und Entleerung (14-tägig)
- Bereitstellung Grünschnittsäcke
- Transport zur Kompostierungsanlage
- Kompostierung
- Altpapier:
- Bereitstellung eines 240l-Behälters und Entleerung (6-wöchig)
- kostenlose Abgabe von Strauch- und Grünschnitt in Haushaltsmengen (ASZ, Sammelstellen, Kompostierer)
- Benutzung aller Altstoffsammelzentren im Bezirk
- öffentliche Sammlung von Altglas und Alttextilien
- Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit
- Entsorgung illegal abgelagerter Abfälle
- Verwaltungsleistungen der Gemeinde und des BAV
RESTABFALL ist der REST, der übrig bleibt, wenn vorher genau und richtig getrennt wurde.
Grundsätzlich gehören in die Restabfalltonne nur all jene Abfälle, die nicht sinnvoll verwertet werden können. Also alles, was nicht zur Bioabfuhr, zur Verpackungs- und Altstoffsammlung oder ins Altstoffsammelzentrum (Problemstoffe, Elaktroaltgeräte, Sperrabfall, ...) gehört.
Tipp: durch konsequente Abfallvermeidung und genaue Abfalltrennung kann das Restabfallaufkommen reduziert werden!
Wenn am Abfuhrtag jedesmal die Abfalltonne überquillt, bitte bei der Gemeinde eine größere Tonne bestellen.
Wird die Abfalltonne nur manchmal zu klein - nach Feiertagen, nach einer Party, beim Übersiedeln - können bei der Gemeinde Restabfallsäcke gekauft und die vollen Säcke am Abfuhrtag neben die Mülltonne gestellt werden. Im Gegensatz zu diversen anderen Sackerln werden diese mitgenommen.
Hinweis: die Abfallbehälter dürfen nur soweit befüllt werden, dass sie stets ordnungsgemäß geschlossen werden können.
2018/2019 wurde oö-weit eine Restabfallanalyse durchgeführt. 11,4 Tonnen Restabfall wurden dazu in ihre einzelnen Bestandteile händisch getrennt und analysiert. In Summe wurden 496 Einzelstichproben im Herbst 2018 sowie im Frühjahr 2019 gezogen und unter die Lupe genommen.
Um für ein repräsentatives Analyseergebnis die dafür notwendige Probenanzahl möglichst gering zu halten, wurden sich in ihrer Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur ähnelnde Bezirke zu Bezirksgruppen zusammengefasst. Anschließend konnte so auf Bezirksergebnisse rückgerechnet werden. Die genauen Faktoren waren: Anteil städtischer Regionen am Bezirk, das jeweilige Sammelsystem (Hol- oder Bringsystem), sowie der Anteil der vorhandenen Großbehälter. Die Bezirksgruppe von Wels-Land bestand aus den Bezirken Eferding, Freistadt, Grieskirchen und Schärding.
Durchgeführt wurde die Analyse von der pulswerk GmbH in Zusammenarbeit mit der FHA GmbH. Die Probenauswahl wurde von der Universität für Bodenkultur Wien – Institut für Abfallwirtschaft wissenschaftlich begleitet.
Vergleicht man die Restabfallzusammensetzung von Wels-Land mit den oberösterreichweiten Werten, ist ersichtlich, dass der Bezirk Wels-Land um 2,2% weniger Verpackungsabfälle im Restabfall aufweist. Gründe dafür können einerseits das Holsystem von Papiertonne und Gelben Sack bzw. der regelmäßige Besuch der Bürgerinnen und Bürger in den ASZ im Bezirk sein.
Auch im Bereich der vermeidbaren Lebensmittelabfälle sowie bei der Fraktion Organik (Garten und Haushalt) ist ein bis zu 5% besserer Wert als im Landesschnitt zu verzeichnen.
Gerade im ländlichen Bereich könnte die Eigenkompostierung, die Siedlungsstruktur oder auch die flächendeckende Biotonnenabholung dafür ausschlaggebend sein.
Was nun?
Aus den ermittelten Ergebnissen konnten auch Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um die Trennqualität nachhaltig zu verbessern. Allen voran liegt der Fokus noch stärker bei der Abfallvermeidung. Ziel ist es, v.a. im Bereich der vermeidbaren Lebensmittelabfälle Fortschritte zu erzielen, da diese ökologisch, ökonomisch, gesellschaftlich aber auch moralisch ein Problem darstellen.
Die „Is nu guat-Kampagne“ der Umweltprofis soll auch hier weiterhin auf die Bürger und Bürgerinnen Oberösterreichs wirken.
Auch der in der Analyse präsentierte Anteil an Hygieneartikeln und der hohe Anfall an Windeln ist nicht zu unterschätzen. Bei werdenden Eltern soll verstärkt die Mehrweg-Windel als nachhaltigere sowie kostengünstigere Variante im Gegensatz zur Einweg-Option beworben werden. Küchentücher mit biogener Verschmutzung dürfen sehr wohl in die Biotonne. Die Bewerbung dieser Trennvorgansweise könnte den Anteil an Hygienepapiere im Restabfall weiter reduzieren.
Die Analyse zeigt, dass oberösterreichweit der Verpackungsanteil in der Restabfalltonne rund 17% beträgt – den größten Anteil daran haben Leichtverpackungen mit rund 8%. In Anbetracht des geringen Gewichts von Kunststoffen ist dies eine sehr große Menge, die fälschlicherweise im Restabfall landet.
Einfluss auf diese Daten hat jedenfalls die jeweilige Systembereitstellung: Bei einem Anschluss an eine Biotonne, Leichtverpackungssammlung (mit Gelber Tonne oder Gelben Sack) sowie Altpapiertonne können weniger Anteile dieser Abfallfraktionen im Restabfall festgestellt werden.
Ziel ist es, Holsysteme auszubauen und so die getrennte Sammlung bei den Haushalten weiter zu vereinfachen.
Die Bezirksabfallverbände in Oberösterreich sprechen sich unter anderem für die Einführung einer Pfandlösung für Getränke-Verpackungen aus, um auch hier Fehlwürfe bereits im Vorhinein zu reduzieren.
Von den rund 171.000 Tonnen Restabfall, die jährlich durch die Bürger und Bürgerinnen Oberösterreichs anfallen, weisen 90.000 Tonnen noch Trennpotential auf.
Es gibt ein allgemeines geltendes Trenngebot für Haushalte, welches besagt, die Altstoffsammelzentren bzw. Sammelplätze oder die hauseigenen Sammelmöglichkeiten, wie den Gelben Sack und die Papiertonne vor dem Haus auch zu nutzen. Bioabfälle gehören, wie der Name schon sagt, in die Biotonne oder auf den hauseigenen Komposthaufen. Elektroaltgeräte und Problemstoffe gehören unbedingt ins ASZ!
Der „Rest“, der dann noch übrigbleibt und nicht mehr sinnvoll verwertet werden kann, gehört tatsächlich in die schwarze Restabfalltonne.
Sollten Sie noch weitere Fragen zu den Ergebnissen der Restabfallanalyse oder andere Fragen rund um das Thema Abfall & Co haben, stehen wir gerne zur Verfügung!