Bildungsreise Deutschland
Austausch in der Abfallwirtschaft
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des OÖ. Landesabfallverbandes veranstalteten die Umwelt Profis eine Bildungsreise nach Süddeutschland. Die Reise bot den Teilnehmern die Möglichkeit, verschiedene Unternehmen und Einrichtungen im Bereich der Abfallwirtschaft kennenzulernen. Über einen Zeitraum von vier Tagen wurden interessante Besichtigungen und informative Vorträge organisiert.
Der erste Programmpunkt führte die Gruppe zur Textilsortierungsanlage von Texaid in Apolda. Dort konnten die Teilnehmer hautnah miterleben, wie die noch immer vorwiegend händischen Sortierungstechniken in der Textilindustrie angewendet werden, um Wertstoffe nach 350 verschiedenen Produktartikel zu trennen und wiederverwertbare Materialien zurückzugewinnen. 350.000 Kleidungsstücke werden dabei täglich sortiert, das entspricht einer Menge von 17.000 Tonnen pro Jahr. Die Firma betreibt unter anderem auch 70 Shops für Secondhand-Bekleidung. Einen Artikel zur Textilsortierungsanlage Texaid gibts außerdem in den OÖN. Hier nachlesen!
Am zweiten Tag der Reise gab es ein Treffen mit Vertretern der Abfallwirtschaft der Stadt Landshut. Dabei erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die regionale Abfallentsorgung. Des Weiteren gab es einen sehr interessanten Vortrag des Leiters der Business Unit Sorting Systems der Kunststoffsortierungsfirma PreZero. Er präsentierte neueste Entwicklungen und Technologien im Bereich der Kunststoffsortierung, die einen wichtigen Beitrag zur effektiven Abfallbewältigung leisten. Bis zu 20 Fraktionen können in der weitgehend automatisierten Anlage getrennt werden, auch eine Sortierung nach Farben ist möglich. Am Nachmittag folgten die Umwelt Profis einer Einladung des bayrischen Staatsministeriums zum ersten Gedankenaustausch über die aktuellen Herausforderungen in der Abfallwirtschaft.
Am letzten Tag der Bildungsreise besuchten die Umwelt Profis die Abfallwirtschaft der Stadt München. Dort wurde das ambitionierte Zero-Waste Konzept für das Jahr 2040 vorgestellt. 400 Maßnahmen zur Abfallreduktion waren die Ergebnisse eines 3-jährigen Strategieprozesses. Der Besuch eines Wertstoffhofs zeigte auf, dass das oö Modell der ASZ im Vergleich schon ein höheres Niveau betreff Sortenreinheit und Bequemlichkeit der Abgabe erreicht hat.
Abschließend gab es noch eine Exkursion zur Firma BlueFlux, die grünen Wasserstoff und Biokohle mit patentierter Hydrolysetechnik erzeugt. Biogene Abfälle, aus der Landwirtschaft bis hin zu Klärschlamm können hier als Inputmaterial dienen. Dieser Besuch verdeutlichte die Bedeutung innovativer Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien, der Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Kombination mit Abfallentsorgung.